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21. Juli 2011 17:49

Ankündigung zum Auswärtsspiel in Frankfurt

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Liebe Sankt Pauli Fans, liebe AuswärtsfahrerInnen!
Am Montag, 25.07., tritt der FC Sankt Pauli in Frankfurt zum ersten Auswärtsspiel der neuen Saison an. Nach langer Diskussion und dem Skandal, dass bereits unser Spiel in Lübeck unter dem Zeichen unverhältnismäßiger Strafsanktionen des DFB stand, haben wir uns dazu entschlossen, beim Spiel in Frankfurt auf organisierte Unterstützung zu verzichten. Die Mannschaft wurde beim Training am Dienstag von Vertretern unserer Gruppe über diese Entscheidung informiert.
Dinge, die für uns als Fans selbstverständlich sind (wie das Recht auf den Besuch aller Spiele unseres Vereins) und die in einer Besorgnis erregenden Entwicklung zunehmend der Repression unterliegen, waren hierbei ausschlaggebend, obwohl sie in diesem Fall nicht auf uns gerichtet sind. Der Platzsturm der Frankfurter Fans am 07.05. beim Heimspiel gegen Köln ist dabei nicht der Aufhänger des Protests, denn um seine Legitimität, Verständlichkeit oder Ablehnung geht es hier gar nicht. Es sind vielmehr die unverhältnismäßigen Sanktionen, die mit der Sperrung einer ganzen Fankurve darauf folgten. Die Verbände gehen dabei so vor, dass sie nicht- planmäßiges und ein vom gesitteten Bürgertum abweichendes Verhalten per se als unerwünscht deklarieren. War es bei unserem Spiel in Lübeck noch der Fall, dass jedem die Möglichkeit geboten wurde an eine Karte zu kommen, trifft diese Maßnahme gezielt jenes den Institutionen unliebsame Publikum in den Stehplatzkurven. Und der Blick in die Zukunft verheißt nichts Gutes, denn es wird von oberster Stelle versucht, solche Maßnahmen salonfähig zu machen, zu etablieren und ihre Folgen unter dem Deckmantel des „sauberen Fußballs“ nicht nur zu verschleiern, sondern Akzeptanz für sie zu schaffen. Das Modell dieses sauberen Fußballs existiert dabei schon seit Jahren, doch die Maßnahmen mit denen es durchgesetzt werden soll, werden immer drastischer. Daher richtet sich unsere Kritik gegen diese Entwicklung, den Fußball zu entemotionalisieren und durch drakonisches und kollektives Strafen diese Entwicklung auf Kosten vieler vorantreiben zu wollen.
Doch auf das Mimen des unbetroffenen Dritten haben wir keine Lust, wir wollen das Spiel nicht mitspielen, nur weil es in diesem Fall nicht ganz konkret um uns geht. Wir sehen uns bei diesem Spiel nicht in der Aufklärungspflicht, allerdings entscheiden wir, ob wir für die Funktionäre und Vermarkter der Liga als Objekt ihrer Unterhaltung und für ihr „Event“ herhalten – oder eben nicht. Dieser „Fußball ohne Fans“ verkörpert nicht unser Sinnbild oder unsere Auffassung eines Stadionbesuchs, er steht aber bereits warnend vor der Haustür der hiesigen Fankultur. Ein Spiel ohne Stimmung, zudem noch am Herz der DFB- Zentrale in Frankfurt, könnte ein mahnendes Signal in Richtung der Verantwortlichen senden.
Daher wird Ultrà Sankt Pauli in Frankfurt keine Unterstützung der Mannschaft organisieren. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, sich spontanen Gesängen anzuschließen und natürlich wird jeder mit der Hoffnung auf den ersten Auswärtssieg mitfiebern. Wir appellieren dennoch an alle Frankfurt- FahrerInnen, sich diesem Zeichen anzuschließen und an diesem Tag auf die gewohnte Atmosphäre zu verzichten.
Wo auch immer du von Sicherheit und Ordnung hörst, da stirbt ein Teil Fußballkultur und dort werden Menschen gedemütigt!

Ultrà Sankt Pauli, 21.07.2011

18. Juli 2011 12:44

Bilder vom Spiel vs. Ingolstadt

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Die ersten Heim-Punkte sind auf fremden Terrain eingefahren, die ersten Bilder der Saison 2011/12 sind online.

12. Juli 2011 14:20

Spiel in Lübeck

Geschrieben von Gazzetta in Infos


Am kommenden Wochenende steigt nach einer in diesem Jahr eher kurzen Sommerpause Sankt Paulis Saisonauftakt. Die diesjährige Zweitligaspielzeit beginnt mit dem „Heimspiel“ gegen Ingolstadt. Doch die Anführungsstriche lassen es bereits erkennen. Es handelt sich bei dem Spiel an der Lübecker Lohmühle eben nicht um ein Heimspiel im klassischen Sinne. Denn nach einem Becherwurf beim Rückrundenheimspiel gegen Schalke wurde der FC Sankt Pauli im Nachgang dieser Aktion zu einer Heimspielsperre von einer Partie verurteilt. Ein Schelm wer Böses denkt, aber bereits die sensationsgeile Medienberichterstattung ließ damals schon vermuten, dass der Wurf eines 0,5 l Plastikbechers auf den Linienrichter eben nicht als bloßer Emotionsausbruch (ohne schwerwiegende Folgen, auch im Hinblick auf die gesundheitliche Verfassung des Geschädigten) gewertet werden sollte, sondern vielmehr eine Spirale der Skandalisierung in Gang gesetzt hat. Der „Täter“, der einigen Boulevardmedien absurde und reißerische Schlagzeilen einbrachte, wurde in der Folge derart kriminalisiert, dass er sogar seinen Arbeitsplatz verlor, wohingegen der Aufschub der Strafe für den FCSP noch als gnädig gewertet wurde. Doch der Sinn der Strafe bzw. der Sinn des Spielabbruchs überhaupt wurde zu keiner Zeit von keinem der Beteiligten angezweifelt, obwohl doch mit ihm eine höchst zweifelshafte (der Verweis auf Statuten mag dabei immer als Scheinargument gelten) Strafpraxis der Institution des DFB einhergeht, die nach dem Prinzip der Kollektivbestrafung urteilt und somit auch eine weitere Marginalisierung und Kriminalisierung von Fußballfans bedingt.

Daher stellte sich für uns in der Folgezeit die Frage, wie wir in Lübeck auftreten bzw. welche Form der Kritik wir wählen würden, um unseren Unmut über dieses geklaute Heimspiel und die Allmacht- und Bestrafungsphantasien der Liga kund zu tun. Denn gerade derzeit scheint es angebracht zu sein als Fußballfan die Augen offen zu halten, wo doch eine neue Welle an Sanktionen über Fans, die nicht in das Wunschraster des DFB passen, hereinbricht (siehe Kollektivstrafen für die Fans von Frankfurt oder personalisierte Tickets für die Anhänger von Dynamo Dresden in Cottbus). Diese mögen zwar durch die Schaffung eines Bedrohungsszenarios naheliegend erscheinen, zu hinterfragen sind sie dennoch. Denn insgesamt geht der Trend immer mehr in die Richtung, dass bei Vorkommnissen gleich welcher Art unverhältnismäßige Bestrafungen seitens des DFB folgen. Eine Praxis, die für die Zukunft ihre Schatten voraus wirft, indem sie in einem von Sicherheit geprägten Diskurs Bagatelldelikte skandalisiert und eine Verurteilung ganzer Gruppen möglich macht.

Obwohl wir am kommenden Samstag unserem Team nach Lübeck folgen werden, dürfen bei aller Seltenheit eines solchen Spiels und der Tatsache, dass wir uns den Spaß nicht nehmen lassen, die Hintergründe nicht vergessen werden, die zu dieser Bestrafung führten. Unsere Kritik richtet sich dabei gegen den Irrglauben, dass sich menschliches Verhalten durch Sanktionen steuern lässt. „Der Fußball lebt von Emotionen“ heißt es seit jeher und dem Becherwurf, so unglücklich er auch gewesen sein mag, eine derart unverhältnismäßige Bestrafung folgen zu lassen, ist in unseren Augen eine gefährliche und äußerst kritikwürdige Praxis, die von der Fanszene Sankt Paulis nie akzeptiert werden wird. Hier leiden tausende Fans und unser gesamter Verein deutlich unter den Vorstellungen von einem „sauberen“ Fußball und der Bereitschaft, diese Vorstellungen nicht nur mit Gewalt, sondern auch mit drakonischen, abschreckenden Strafen durchzusetzen. Der Ausflug nach Schleswig- Holstein wird daher eben nicht nur als einmaliges Event mit Seltenheitscharakter angenommen, vielmehr sollte die Kritik dabei im Zentrum stehen und vor einer Etablierung solcher Praktiken gewarnt werden!

Das Spiel in Lübeck ist keine „Gnade“, keine „gute Lösung“ – es ist ein Skandal!

Ultrà Sankt Pauli, Juli 2011

4. Juli 2011 18:03

Zum Ingolstadt-Spiel in Lübeck

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Hallo Sankt Pauli-Fans,
wir werden uns in Lübeck in den Blöcken A und B platzieren und hoffen, dass sich viele von euch uns anschließen.

Ultrà Sankt Pauli

29. Juni 2011 00:31

AFM-Container beim Testspiel vs. Bröndby

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Alles wichtige steht ja da.

21. Juni 2011 19:15

Ab jetzt auch in Farbe…

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Nach 4 Tagen, diversen Regenpausen, ca. 1,6 km Kreppband, viel Farbe und noch mehr Spaß sind wir heute mit der optischen Neugestaltung unserer Südkurve fertig geworden. Vielen Dank an die AFM für die fette finanzielle Unterstützung, den Skinheads für den Support in Sachen Farbe & Grundierung und allen anderen, die in irgendeiner Form mitgeholfen haben.

Aus grau & trist mach braun-weiß-rot, aber schaut selbst:

Bild in annehmbarer Größe.

14. Juni 2011 20:03

EES

Geschrieben von Gazzetta in Infos

Das Bier am Fanladen, der gemeinsame Gang zum Stadion, diverse Fanzines kaufen, dabei bereits erworbene Exemplare unter den Arm
geklemmt eifrig nach etwas Kleingeld fingernd einen Blick in die Gesichter der Leute werfen. Bekannte und Unbekannte. Gäste-Fans und St. Paulianer. Der Gang zum Eingang. Anstehen. Schnell den letzten Schluck aus der Flasche saugen, damit auch nichts vergeudet wird. „Moin!“, die Prozedur ist bekannt. Arme auseinander, manchmal die Taschen leeren, gegebenenfalls kurz die Kopfbedeckung heben, ein schönes Spiel gewünscht bekommen und freundlich nickend zur nächsten Station. Die Dauerkarte bereits gezückt, das „Moin!“ wird erwiedert, *KNIPS* „Schönes Spiel wünsche ich.“ Es wird sich bedankt und die um ein kleines Stück Plastik ärmere Dauerkarte wieder an ihren angestammten Platz in der Geldbörse manövriert. Südkurve abgreifen, für Choreos spenden, Fanladen-Kabuff, USP-Stand, Bier-Stand, die heiligen Stufen.

Ein jeder hat seine gewohnten Spieltagsriten, doch eines soll uns genommen werden. Der FC St. Pauli plant die Einführung eines Elektronischen Einlass Systems (EES). Zuerst ist da natürlich das rein emotional, subjektive Empfinden, dass dort etwas fehlen würde. Doch auf der Informationsveranstaltung, die am 8. Juni 2011 im Clubheim stattfand, sollten die Argumente für die Einführung dieses Systems dargestellt werden. Keine Frage, dass auch wir uns dies nicht entgehen liessen.
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