Vorgehen beim kommenden Heimspiel

Moin Sankt Pauli-Fans!

Wie bereits mehrfach während der Pandemie, wollen wir euch unser Vorgehen rund um die Heimspiele des FC St. Pauli darlegen und Beweggründe erklären.

Auch zum kommenden Heimspiel gegen den Karlsruher SC werden wir nicht als Gruppe im Stadion auftreten, nicht unsere Zaunfahnen in der Südkurve aufhängen und den Support in der Kurve organisieren. Das ist bedauerlich und wir können es nicht abwarten, unsere Art der Fankultur endlich wieder zurück ins Stadion zu bringen und unseren Teil mit euch allen gemeinsam beizutragen.

Trotz zunehmender Lockerungen der Hygienevorschriften und Erhöhung der Stadionkapazität, ist ein Stadionerlebnis mit allen fankulturellen Aspekten, wie wir sie uns für die Südkurve vorstellen und für die wir stehen, nicht möglich. Allem voran die weiterhin bestehende Maskenpflicht macht organisierten Support, der so elementarer Teil der Südkurve und des Kurvenerlebnisses ist, nicht in einer angemessenen Art möglich. Damit wollen wir keine Kritik an bestehenden Maßnahmen oder handelnden Akteuren üben, denn uns ist bewusst, dass wir uns in einer Übergangsphase befinden, in der es in vielen Fragen kein Richtig oder Falsch gibt.

Nach wie vor ist es für uns ein großes Anliegen als Gruppe ins Stadion zurückzukehren und wir sind mit diversen Akteuren dazu im Austausch, um Lösungen zu finden. Gerade in einer so entscheidenden Phase der Saison, in der die Mannschaft sichtlich Unterstützung braucht und es unter anderem um den Aufstieg geht, ist klar, dass wir hinter der Mannschaft stehen. Wir haben seit Beginn der Pandemie und vor allem während der aktuellen Saison immer wieder Dinge außerhalb des Stadions getan, um eine andere Art der Unterstützung und Motivation zu leisten.

Wir behalten Veränderungen der Rahmenbedingungen weiter im Blick, bleiben im Austausch mit den Verantwortlichen und bewerten diese immer wieder aufs Neue.

So viele Menschen aus allen Zusammenhängen, auch von uns, werden als Einzelpersonen ins Stadion gehen und während des Spiels die Mannschaft der Situation entsprechend unterstützen. Die Tage werden kommen, in denen auch alles andere wieder geht und in denen wieder auf allen Tribünen das ihnen eigene Leben tobt – und das hoffentlich sehr bald!

Voran Sankt Pauli!

Ultrà Sankt Pauli, März 2022

 

Spendensammlung für Hilfsprojekt in der Ukraine

Moin Sankt Pauli-Fans,

wir werden beim Heimspiel gegen Karlsruhe in der Südkurve Geldspenden sammeln, um Menschen im Krieg sowie auf der Flucht vor dem Krieg zu unterstützen. Wir wollen dabei bewusst für Organisationen sammeln, die wahrscheinlich nicht viele auf dem Schirm haben. Mit unserer Auswahl versuchen wir sowohl unserer historischen Verantwortung gerecht zu werden, als auch progressive, linke Kräfte in der Ukraine zu unterstützen.
Zum Einen wird dies das Anarchist Black Cross sein, die Menschen bei der Flucht unterstützen, aber auch Menschen, die bleiben wollen. Des Weiteren sammeln wir für das Maximilian-Kolbe-Werk, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Shoa-Überlebende in der Ukraine zu supporten.

Solltet ihr noch Sachspenden übrig haben, möchten wir euch noch einmal auf die Spendensammlung am Samstag ab 10 Uhr in den Fanräumen hinweisen.

HET BOЙHE! ALL REFUGEES WELCOME !

 

Nein zum Krieg!

Moin Sankt Pauli Fans,
 
die Initiative Mission Lifeline hat sich entschlossen, einen Konvoi an die slowakisch-ukrainische Grenze zu entsenden. Dort sollen Menschen unterstützt werden, die versuchen, aus dem Krisengebiet nach Deutschland zu fliehen. Wir rufen euch dazu auf, Initiativen zu unterstützen, die versuchen der vom Krieg betroffenen Zivilbevölkerung zu helfen!
 
Ultrà Sankt Pauli, Februar 2022
 
 

Say their names!

Moin Sankt Pauli Fans,

im Folgenden teilen wir den Aufruf der Initiative 19. Februar Hanau. Auch dieses Jahr wird dazu aufgerufen rund um den 19. Februar sich an Veranstaltungen, Aktionen, Kundgebungen und Demonstrationen zu beteiligen, um die Forderungen der Initiative zu unterstützen:

 

„Am 19. Februar ist der rassistische Anschlag in Hanau zwei Jahre her.

Wir haben unsere Forderungen in die Öffentlichkeit getragen und mit euch gemeinsamen Druck entwickelt, um sie durchzusetzen. Für angemessene Erinnerung, soziale Gerechtigkeit, lückenlose Aufklärung und politische Konsequenzen.

Aktuell sprechen wir im Untersuchungsausschuss vor dem Hessischen Landtag über das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat, über die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe, über die Kälte der Bürokratie. Wir sprechen über das unverzeihliche Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht, über die Unwilligkeit und Schludrigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren, bei dem Ernstnehmen neuer Bedrohungslagen, bei unserem Schutz. Wir sprechen über die wiederkehrenden Respektlosigkeiten und herabwürdigenden Gesten von Beamt:innen, Vertreter:innen von Behörden und Polizei gegenüber Angehörigen und Überlebenden und selbst gegenüber den Toten. Wir sprechen über den Normalzustand von institutionellem Rassismus.

Die Namen der Opfer unvergessen machen. Ihre Namen sollen erinnern und mahnen, den rassistischen Normalzustand im Alltag, in den Behörden, den Sicherheitsapparaten und überall zu beenden. Der rassistische Anschlag war auch ein Ergebnis der rechten Hetze von Politiker:innen, Parteien und Medien. Behörden und Sicherheitsapparate haben ihn durch ihre strukturelle Inkompetenz und Ignoranz weder verhindert noch aufgeklärt. Das ist das Zusammenspiel, das in den Handlungen Einzelner ihre mörderische Zuspitzung und Folge findet und damit sind rechte Terrorakte niemals Einzeltaten.

Schluss damit! Damit wir keine Angst mehr haben müssen, muss es politische Konsequenzen geben. Rassismus, egal in welcher Form, darf nicht mehr geduldet, verharmlost oder ignoriert werden. Wir geben keine Ruhe!

Letztes Jahr sind Menschen in über 100 Städten in Deutschland und darüber hinaus auf die Straße gegangen. Mit Bewunderung haben wir in Zeitungen und sozialen Medien eure Kraft und euren Mut gesehen. Wir fordern euch für den 19. Februar wieder dazu auf, an unserer Seite zu stehen! Wegen der Pandemie können wir nicht mit allen zusammenkommen, so wie wir es brauchen und uns wünschen. Organisiert deshalb auf den Straßen und Plätzen eurer Städte und Dörfer Kundgebungen, Demonstrationen, Gedenkaktionen! Für politische Konsequenzen!

Wir stehen zusammen und kämpfen gemeinsam.

Gegen die Angst. Für das Leben. Erinnern heißt verändern!“

Ab in den Süden – Kurve der Ultras

 

 

HOLOCAUST GEDENKTAG AM 27. JANUAR 2022 UM 18:30

Ivar Buterfas-Frankenthal wurde am 16. Januar 1933 nur zwei Wochen vor Hitlers Machtantritt in Hamburg als Sohn eines jüdischen Artisten geboren. Seine Familie wurde  in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verfolgt. Über seine bewegte Geschichte und die Schikanen, die auch nach 1945 nicht endeten, hat er in mittlerweile über 1500 Veranstaltungen erzählt und so geholfen, die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus auch bei jüngeren Generationen wach zu halten.

Anlässlich des Internationalen Holocaustgedenktages ist er nun bei uns am Millerntor zu Gast und wird uns aus seinem bewegten Leben erzählen. Teilnehmen könnt ihr einfach über den folgenden Link: https://youtu.be/BXXijt0a_8Y

Wenn ihr euch vorab noch etwas informieren wollt, hier findet ihr ein Interview mit Ivar Buterfas-Frankenthal aus dem Jahr 2020: https://taz.de/Ueberlebende-ueber-den-Holocaust/!5656119/

Beginn ist um 18:30, zuvor können auf dem Südkurvenvorplatz Kränze, Kerzen oder Blumen am Gedenkort niedergelegt werden.

Wohnungslosenprogramme statt obdachlosenfeindliche Architektur

Hallo Sankt Pauli Fans,

seit einigen Tagen ist der neue Zaun in der Wohlwillstraße ein Thema, welches viele Menschen im Viertel beschäftigt. Wenn es um obdachlosenfeindliche Architektur geht, ist dieser Zaun nur ein typisches Symbol für eine sozialpolitische Agenda der Stadt Hamburg, die auf Verdrängung und Repression basiert. Das eigentliche Ziel „Wohnraum statt Straße“ bleibt leider auf der Strecke.

Ob es der fehlende politische Wille ist, konsequent gegen Leerstand von Wohnungen vorzugehen, das Hofieren von Immobilienkonzernen oder die halbherzigen Hilfsangebote um Wohnraum für Obdachlose zu schaffen – die Liste an Beispielen für eine Hamburger Politik, die sich gegen Obdachlose richtet oder der Obdachlose zumindest egal sind, ist lang. Es ist dabei unerheblich, wer gerade am politischen Ruder sitzt: Die Politik bleibt dieselbe. 

Doch was bleibt uns noch übrig, außer diese Verhältnisse anzuprangern?

Es gibt viele Organisationen in Hamburg und auch auf Sankt Pauli, die sowohl direkte Hilfe organisieren, als auch für Wohnungslose und Suchtkranke versuchen Lobbyarbeit zu leisten. Eine Organisation, die mit Verein und Fanszene seit der Pandemie intensiver zusammen arbeitet, ist GoBanyo.

GoBanyo bietet unter dem Motto „Waschen ist Würde“ mit ihrem Duschbus und Duschdorf für wohnungslose und bedürftige Menschen einen Zugang zu Dusch- und Hygienemöglichkeiten. Aktuell werden neben Geldspenden vor allem weitere helfende Hände gesucht. Für weitere Infos checkt dafür die Homepage von „GoBanyo – Der Duschbus für Menschen auf der Straße“.

Wir unterstützen die Forderung, starke Hilfsangebote und ein ernstzunehmendes Wohnungslosenprogramm für Hamburg statt obdachlosenfeindliche Architektur zu schaffen!

Ultrà Sankt Pauli, Januar 2022