Apocalypse now – wir sind Sankt Pauli!


Alle Jahre wieder steht sie vor den Stadiontoren, bereit diese zu stürmen. Die Apokalypse! Ihre Reiter? Das Internet, das Fernsehen und der Blätterwald, Polizeisprecher, Politiker und Vereinsoffizielle. Alle befeuern sie: Die große Angst vor zunehmender Fußballgewalt. Ist es denn wirklich so? Vollkommen unerheblich. Mehr Verbote, mehr Repression, mehr Polizei, mehr Scheisse sind in jedem Fall die Antwort. Jeder Fan, der seinem Club durch die Republik folgt, hat zwar schon so manches gesehen, muss sich aber gerade deswegen zum wiederholten Male fragen wessen Welt vor dem Untergang steht und vor allem wer hier den Fußball für seine Zwecke missbraucht.

Von dem allgemeinen Fußball-Sicherheitswahn ist auch unser Spiel in Rostock betroffen. Noch nie hat eine Auswärtsfahrt unter so weitreichenden Auflagen stattgefunden. Kontrollen und Leibesvisitationen jedes Mitfahrers bereits am Gleis in Altona, um überhaupt in den Zug zu gelangen. Zwei Helikopter, die die Züge begleiten und offizielle Verfügungen, was man an dem Tag auch außerhalb des Stadions mit sich führen darf und was nicht. Die Vorschriften, wer sich wo wann aufhalten darf. Die Kriminalisierung aller Fans, die ihre Fußball-Mannschaft zu einem Auswärtsspiel begleiten wollen. Dieser Staat duldet weder Nonkonformität noch Gelegenheiten, in denen er nicht vollständige Kontrolle über alle Menschen ausüben kann. Die geringe Lobby von Fußballfans verhindert einen ansonsten überfälligen Aufschrei der liberalen Öffentlichkeit.

Der Fußball und die Fankultur sind nach wie vor nicht durch die “Randalierer” bedroht, nicht durch die organisierten Fans, die Ultras oder andere Fans, die für ihre Vorstellungen kämpfen. Diese Menschen sind noch immer ein elementarer Teil des Ganzen. Sie leben und lieben den Fußball, richten ihr Leben nach ihm aus, sie kämpfen um ihn, schützen Freiräume und verteidigen durch ihre fortwährende Kritik an den sich entwickelnden Verhältnissen im Grunde die letzte Würde des Fußballs.

Also schlechte Aussichten für den kommenden Samstag? Nein! Denn wie immer bleibt die Frage, ob man das Schäfchen sein möchte, dass brav zur Schlachtbank wandert, oder ob man in Frage stellt, wie sehr man sich auf die Hegemonie der Repression einlassen möchte. Und diese Frage kann jeder beantworten! Sie werden es nie verstehen, dass wir um unsere Freiräume kämpfen. Die letzten Freiräume, die dieses kranke System den Menschen noch lässt, sind die, die die Menschen sich selber nehmen. Das gilt für unsere Fankurven genauso wie für aktuelle soziale Auseinandersetzungen außerhalb der Stadien um Wohnraum und ein selbstbestimmtes, menschenwürdiges Leben.

Lasst euch den Spaß nicht nehmen und scheißt auf die Bullen und ihre Provokationen. Wir fahren fröhlich, heißblütig und voller Euphorie zum Fußball nach Rostock, um unsere Mannschaft zu unterstützen und darzustellen, wer wir sind. Wir entsprechen auch weiterhin nicht ihrer Norm und wir haben nicht den Anspruch, ihnen und dem “modernen Fußball”, seiner sauberen Plastikwelt zu gefallen. Reflektiert ein bisschen, welche Scheiße es wert ist, gebaut zu werden und seid solidarisch miteinander, falls wir uns gegen Angriffe egal welcher Seite wehren müssen. Kommt in der herbstlichen Modefarbe Schwarz zu den Treffpunkten vor und nach dem Spiel, schließt euch zusammen und freut euch auf einen spannenden Tag und eines der nominell aufregendsten Auswärtsspiele der Saison – an dessen Ende wir die Kogge hoffentlich ein weiteres Mal versenkt haben werden.

Apocalypse now – wir sind Sankt Pauli!

Streetart-Update

Schon länger her, daß in der Rubrik Streetart neue Fotos hochgeladen wurden, aber nun ist es geschafft. In fast allen Rubriken gibt es neue braun-weisse Schmierereien und Reviermarkierungen zu bewundern.

Bilder Fürth und Zomia

Bilder vom Unentschieden gegen Fürth sind online.
Bilder von der im Anschluss stattfindenden Zomia-Demo findet ihr auf basch-fanzine.de.

Basch #7 erscheint am Samstag


Einen Sieg in Berlin im Rücken, ein wenig mexikanische Revolutionsromantik auf dem Cover, die Basch #7 nimmt Fahrt auf! Und das schwerbeladen: ihr findet Texte zur anstehenden JHV, zu den ereignisreichen letzten Wochen in Fussballdeutschland, der Bauwagenplatz „Zomia“ kommt zu Wort und wir haben einen Blick auf die neue „Fibel“ geworfen, die der Verein den Logenbesuchern in die Hand gibt. Und wenn das noch nicht genügend „dicke Argumente“ sind, verweisen wir auf die ebenfalls vertretenen Spielberichte, Rezensionen, Spruchbanderklärungen, einen Leserbrief und vieles, vieles mehr.
Zusammen mit dem Heft erhaltet ihr den neu aufgelegten USP Antirepressiva-Reader, der auch andernorts in der Kurve und im Fanladen gratis verteilt wird!
Mehr Wissenswertes zum Heft und aus der braun-weißen Welt findet ihr auf basch-fanzine.de. Dort werden auch immer wieder Artikel aus den erschienenen Ausgaben im Archiv veröffentlicht.

Bilder vom Union-Spiel

Die ersten Bilder vom Sieg in Berlin sind online.

Gegen die Räumung – Gegen Markus Schreiber! Der Wagenplatz „Zomia“ bleibt!

In Hamburg gibt es derzeit sechs Wagenplätze, doch während die Plätze in Altona, Eimsbüttel oder Barmbek-Nord sich breiter Akzeptanz erfreuen, hat der im Wilhelmsburger Industrieviertel gelegene Platz „Zomia“ gerade massive Probleme und sieht sich mit der Räumungsankündigung konfrontiert.
Obwohl es keine Bebauungspläne oder anderweitig geplante Nutzungen für die Fläche gibt, müssen die Bewohner/innen ab dem 4.11.2011, dem neunten Jahrestag der Bambuleräumung, ihrerseits mit einer Räumung des Platzes rechnen.
Die anderen Bauwagenplätze in Hamburg zeigen klar, dass das Problem nicht ein gesetzliches ist, sondern einzig und allein der Bezirkssheriff Markus Schreiber und seine rigorose Unsozialpolitik.
Markus Schreiber befindet sich seit über zehn Jahren in einem persönlichen Streifzug gegen Bauwagenplätze, so war er auch schon am 4.11.2002 unter der Regierung Schill an der Räumung von Bambule beteiligt.

Schreiber, der zuletzt wegen des Anti-Obdachlosen Zauns unter der Kersten-Miles-Brücke in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt hat, gab den Wagenbewohner/innen in einem Gespräch unmissverständlich zu verstehen das er ihre Wohnform in keinster Weise akzeptiert oder toleriert und er alles daran setzen wird den Wagenplatz aus „seinem“ Bezirk zu vertreiben.
Wir rufen alle Sankt Pauli-Fans dazu auf, bereits im Stadion gegen die Räumung, gegen Markus Schreiber und vor allem gegen seine Vertreibungspolitik zu protestieren!

Nach dem Spiel kommt ihr dann laut und zahlreich zur Demonstration die um 15.00 Uhr am Millerntorvorplatz beginnt und am Bezirksamt Mitte endet.

„Zomia bleibt!“ Schreiber abschreiben!
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Bilder FSV und Basch-Verkauf in Berlin

Die Bilder vom Sieg gegen den FSV Frankfurt findet ihr hier.
Die Basch #5 und #6 verkaufen wir auch am Freitag in Berlin rund um den Gästeblock. Also haltet die Augen offen nach unserem attraktiven Verkaufspersonal!!