Archiv des Antirazzista- Bereichs

4. Mai 2020 09:17

Remember History – Fight Fascism

Geschrieben von ULTRA` SANKT PAULI in Antirazzista, Infos

Am Sonntag den 03.05 jährte sich der 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Neuengamme. Auch wenn aufgrund von Covid-19 keine offizielle Gedenkfeier stattfinden konnte, war ein individuelles Gedenken vor Ort möglich. Auch wir waren vor Ort und haben einen Kranz hinterlassen.

Wir gedenken den Opfern des NS-Regimes und erneuern unser Versprechen, niemals zu vergessen.

Nie wieder Deutschland!

 

18. Juli 2018 22:25

Die Rechtsberatung geht in die nächste Runde!

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos

3. Mai 2018 22:28

Soli-Shirt für Amed SK

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Antirepressiva, Infos, Merch

Ab jetzt gibt es ein Soli-Shirt in verschiedenen Kurven. Der Erlös geht an den kurdischen Verein Amed SK und Strukturen vor Ort. Im September diesen Jahres wird es eine Vortragsreihe und Kulturprogramm zum Thema, an verschiedenen Orten in Deutschland geben, um möglichst breit auf die Lage von Amed SK sowie der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Wieso, weshalb, warum erklären wir im Folgenden.

Als die prokurdische HDP 2015 ins türkische Parlament einzog, versank in der Folge beinahe der gesamte Südosten des Landes im Chaos. Der Friedensprozess mit der PKK wurde ausgesetzt und die Regierung forcierte von nun an den Krieg gegen alle linken und demokratischen Kräfte der Region. Kurdische Politikerinnen und Politiker der HDP werden seither vermehrt genauso wegsperrt, wie unliebsame Journalistinnen und Journalisten, Intellektuelle und Kunstschaffende. Aber auch die Zivilbevölkerung hat enorm unter den Repressionen zu leiden, denn die kurdische Kultur und Sprache unsichtbar zu machen und zu sanktionieren hat dortzulande Tradition. Im Fußball sind kurdische Clubs wie Amed, Cizre oder Dersimspor von Repressionen betroffen, deren ganze Saison sich als regelrechter Spießrutenlauf zwischen Sanktionen und rassistischen Angriffen gestaltet. Der Drittligist Amed SK ist als Betriebssportverein des Belediye (Regionalregierung) besonders betroffen und steht finanziell vor dem Aus.

Bei einer Säuberungswelle des türkischen Staats 2016 wurden insgesamt 70 Bürgermeister und mehr als 500 Abgeordnete in den kurdischen Gebieten, zumeist Mitglieder der HDP, abgesetzt und unter Anklage (Mitgliedschaft in einer Terrororganisation) gestellt. Unter ihnen auch das quotierte Bürgermeister*innenduo Diyarbakırs, sowie alle weiteren Mitglieder und Angestellten des Belediye. Alle Gelder für Amed SK wurden von den neu eingesetzten ankaratreuen Statthaltern von einem auf den anderen Tag gestrichen, Sponsoren wurden bedroht, ihre Zahlungen an den Verein einzustellen. Der Grund ist unter anderem, dass der Verein weiterhin an seinem kurdischen Namen – Amed – festhalten und ihn nicht in das türkische Pendant – Diyarbakir – umbenennen will. Somit ist heute nicht mal mehr für Spielergehälter und Unterbringung in Hotels gesorgt, mal ganz abgesehen von sonstigen Schikanen wie Erpressungen, Punktabzügen, unverhältnismäßige Foulstrafen, rassistischen Beleidigungen oder einem mittlerweile 46 Wochen bestehenden Auswärtsfahrverbot für die Fans.

Wer gegen die Ungerechtigkeit den Mund aufmacht, muss ebenfalls mit Konsequenzen rechnen. Die Erfahrung machte nicht zuletzt der Ex-Sankt Paulianer Deniz Naki, gegen den vom Fußballverband ein lebenslanges Spielverbot verhängt wurde. Letztes Jahr wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil ihm vorgeworfen wurde, separatistische Propaganda betrieben zu haben. Er hatte sich damals unter anderem für Frieden und gegen Krieg sowie Gewalt ausgesprochen. Naki, der sich in der Türkei nicht mehr in Sicherheit wägen konnte, entschied sich daher gegen eine Rückkehr und löste mit dem Verein im Januar 2018 seinen Vertrag auf. In Deutschland wurde er schließlich Opfer eines hinterhältigen Anschlags, als sein Auto auf der Autobahn beschossen wurde. 

Der Verein und seine Fans brauchen dringend Aufmerksamkeit und Unterstützung, bevor der Spielbetrieb eingestellt werden muss! Also kauft euch ein Soli-Shirt im Fanladen und haltet Augen und Ohren offen!

 

 

28. April 2018 19:25

Jenseits der Klischees: Die Fußballszene in Polen als Akteur der polnischen Geschichtspolitik

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

— Donnerstag, 3. Mai, 19 Uhr, Fanräume —

Jenseits der oft wiederholten Klischees über eine gewalttätige und politisch stark rechts orientierte Szene kann ein Blick auf die polnische Fußballszene weit mehr bieten.
Als Akteure in einer „sozialen Bewegung von rechts“ hatten und haben Fangruppen in den Kurven und auf der Straße maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung und Festigung der aktuellen polnischen Geschichtspolitik. Der Vortrag erläutert die Hintergründe des „Unabhängigkeitsmarsches“ (Marsz Niepodległości) am 11. November in Warschau und zeigt anhand ausgewählter Beispiele wie zentral Geschichtspolitik im Kontext des Fußballs in Polen verhandelt wird.

Andreas Kahrs lebt und arbeitet als Historiker und Bildungsreferent in Berlin.

28. März 2018 22:17

Zwischen „deutschem Mob“ und Einzelpersonen – DIE deutsche Nationalmannschaft, aktive Fans und extreme Rechte

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

„Borsti“, „Air Bäron“ oder „Halle/S.“ – es sind Zaunfahnen wie diese, die dem aufmerksamen Beobachter bei Spielen der Nationalmannschaft in nah und fern auffallen. Sie symbolisieren, dass scheinbar eher Einzelpersonen und Kleingruppen der Nationalmannschaft hinterherreisen, große Gruppen etwa aus der Ultrabewegung sich eher zurückhalten – anders als im Ausland. Doch stimmt diese Annahme? Und welche Rolle spielten und spielen Auftritte der DFB-Elf für die extreme Rechte und Hooligans?

Peter Römer ist Politikwissenschaftler und Historiker.

Donnerstag, 5. April – 19 Uhr – Fanräume

18. März 2018 11:47

Antira-Spendentag am 01.04.

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

Der Fanladen St. Pauli und die Antira Orga-Gruppe bitten um eure Hilfe:

Zugunsten des 10. Antirassistischen Einladungsturniers, das vom 25.5 bis 27.5.2018 im Millerntor-Stadion stattfindet, wird beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen am 01.04. an allen Eingängen um eine Spende gebeten. Zusätzlich könnt ihr auch eure Pfandbecher bei den üblichen Stellen spenden.

Wie bei den letzten beiden Auflagen in HH findet das Turnier im Millerntor-Stadion statt, dieses Mal in der Nordkurve.  Eingeladen sind ca. 40 Teams aus 15 verschiedenen europäischen Ländern – von Leeds bis Minsk, von Kopenhagen bis Marseille sowie aus Israel und den USA.

Rund um den sportlichen Teil des Turniers findet wie immer ein interessantes Rahmenprogramm statt. So wird es Workshops, Filme, Diskussionen und Vorträge unter anderem zur griechischen Neonazi-Bewegung „Golden Dawn“ und zu den Identitären geben. Und gefeiert wird auch noch.

Über die Jahre hat sich aus diesem Turnier heraus ein internationales Netzwerk mit dem Namen „Alerta!“ gegründet, das regelmäßige Vernetzungstreffen an den jeweiligen Standorten sowie gemeinsame Aktionen zum Thema Anti-Diskriminierung durchführt.

Damit das Ganze wieder ein voller Erfolg wird, sind wir auf eure Spenden angewiesen.

Die Antira Orga-Gruppe und der Fanladen St. Pauli sagen vorab schon mal Danke!

Kein Fußball den Faschisten!

14. März 2018 22:45

Gustav Schneeclaus-Gedenken in Buxtehude

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

Es ist der 8. März 1992. Gustav Schneeclaus wird von den beiden Neonazis Stefan Silar und Stephan Kronbügel schwer zusammengeschlagen. Einige Tage später, in der Nacht vom 21. März auf den 22. März erliegt Schneeclaus den schweren Verletzungen. Die beiden Täter wurden wegen Totschlags zu sechs beziehungsweise achteinhalb Jahren Haft verurteilt.

Bei dem „Totschlag“ handelte es sich aber keinesfalls um einen unglücklichen Einzelfall. Vielmehr reiht er sich ein in eine große Anzahl rassistisch und neonazistisch motivierter Anschläge und Morde im gesamten Bundesgebiet.

Silar zählt zu den Köpfen der extrem rechten und gewalttätigen Szene in Tostedt, hat den rechten Szeneladen „Streetwear Tostedt“ betrieben, war bzw. ist Teil von „Combat 18“, „Blood and Honour“ und dem „Saalschutz Nordmark“. Zudem ist er nach wie vor gut mit (nord-) deutschen Kameradschaften vernetzt.

Kronbügel wird nachgesagt, er habe nichts mehr mit der Szene zu tun. Allerdings bleibt offen, ob sein Mitte Dezember detonierter Sprengkörper am S-Bahnhof Veddel nicht doch rassistisch und fremdenfeindlich motiviert war.

Das Gedenken an Gustav Schneeclaus findet am 22. März um 18 Uhr am ZOB Buxtehude statt. Nach der Kundgebung folgt dann die Buchvorstellung des aktuellen „Jahrbuchs Rechter Gewalt“ im Buxtehuder Kulturforum.

https://tinyurl.com/schneeclausgedenken

 

Filmvortrag Sea-Watch – zivile Seenotrettung im Mittelmeer

Wer es nicht nach Buxtehude schafft ist herzlich zum Filmvortrag von Sea-Watch eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Refugees Welcome berichtet Michael Schwickart (Sea-Watch e.V.) wie sich das Projekt seit 2015 zu einer, von 300 Aktivist*innen getragenen NGO entwickelt hat, wie mehrere, durch Spenden finanzierte Missionen gefahren wurden, unzählige Menschenleben gerettet wurden und trotzdem diese wichtige humanitäre Hilfe immer wieder diffamiert und kriminalisiert wird.

Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr in den Fanräumen – der Eintritt ist gratis, Spenden werden aber trotzdem gerne entgegengenommen.

https://tinyurl.com/seawatchvortrag