Infoveranstaltung „break the silence“ am 26.03.

Vor über acht Jahren, am 7.1.2005, verbrannte der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Gewahrsamzelle der Polizeiwache in Dessau / Sachsen-Anhalt.
Bis heute ist ungeklärt, warum der damals 21-Jährige aus Sierra Leone, der sich in einem gesundheitlich desolaten Zustand befand, zur Identitätsfeststellung inhaftiert wurde, wie es zu dem Brand in der Zelle kam und was in dieser Zelle wirklich geschah: Oury Jalloh war bei seinem Tod an Händen und Füßen gefesselt. Auch wurde erst zwei Tage nach dem Brand ein nahezu unbeschädigtes Feuerzeug gefunden, welches bei der Leibesvisitation nach seiner Ingewahrsamnahme nicht aufgefallen war. Viele Indizien sprechen dafür, dass Oury Jalloh Opfer rassistischer Polizeigewalt wurde, so verschwanden die Videoaufzeichnungen der Zelle und die beteiligten Polizisten verwickelten sich immer wieder in Widersprüche.
oury jalloh stencil
In mehreren Prozessen wurden Polizisten, die zu Jallohs Tod Dienst hatten, der „Körperverletzung mit Todesfolge“ und „fahrlässigen Tötung“ angeklagt, aber erst im letzten Prozess 2012 wurde ein Polizist zu einer Geldstrafe (!) verurteilt.
Vertreter_innen der Initiative Break the Silence – Initiative in Gedenken an Oury Jalloh (initiativeouryjalloh.wordpress.com) erläutern bei der Veranstaltung die erschreckenden Details der bereits gelaufenen Gerichtsverfahren und stellen ihre Arbeit und ihre Kampagne zur Finanzierung eines unabhängigen Brandgutachtens vor. Dieses Brandgutachten ist von großer Bedeutung für eine neues Verfahren und für die Klärung der Vorgänge in der Zelle. Nur so besteht Hoffnung, den Tod von Oury Jalloh in einer deutschen Polizeiwache aufzuklären.
Die Forderung kann nur lauten: Aufklärung – Gerechtigkeit – Entschädigung!
Kommt in euren Fanladen und beteilligt euch an der Diskussion! Break the Silence!
Ultrà Sankt Pauli Antirazzista

WANN UND WO:
26.03., 19.30 Uhr
Fanladen Sankt Pauli
Brigittenstr. 3

Von Ultrà Sankt Pauli am 20. März 2013 15:07 in Antirazzista, Veranstaltungen