Die Verbannten mit uns!
Hallo, ihr Braun-Weißen!
Die kommenden Wochen, das werdet Ihr in zwei weiteren Texten lesen, scheinen turbulent und voller Aufbruch zu werden. Mit dem 10jährigen Geburtstag von Ultrà Sankt Pauli und einer sich verändernden Struktur werden gerade die Grundsteine gelegt für eine großartige Saison, tolle Stimmung und die nächsten, dringend nötigen Schritte nach vorne- für und mit unserer Fanszene.
Wie Ihr aber sicher auch bemerkt habt, hat sich die Situation für unsere Stadionverbotler in den letzten Wochen vor der Sommerpause enorm verschlechtert. In einer Phase, in der der DFB und seine Vereine mit immer härteren Strafen, präventiven Verboten und inflationären Platz- und Blocksperren um sich schmeißen, wurde auch unsere Fanszene von zum Teil sehr ungerechtfertigten Stadionverboten getroffen.
Am öffentlichkeitswirksamsten sind sicherlich die zweijährigen Stadionverbote für diejeningen, die sich, andere Fans und Material beim Hallenturnier gegen Lübecker verteidigt haben, als diese den St. Pauli-Block angriffen.
Nach der Auswertung des Videomaterials aus der Halle leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Sankt Paulianer ein, unter anderem gegen jene, die versuchten, die Transparente und den Block zu verteidigen, wandte sich speichelleckend an den DFB und dieser sprach Stadionverbote für zwei Jahre aus – natürlich ohne dass es ein Urteil gäbe oder der später veröffentlichte (für die Polizei vernichtende) unabhängige Bericht der Untersuchungskomission rund um Prof. Dr. Feltes erschienen war.
Nach und nach versucht der DFB den Einfluss seiner Urteile immer weiter auszudehen, so resultierten die Stadionverbote erstmals aus einem kleinen regionalen Vorbereitungsturnier und die Folgen dessen sind absehbar: Wenn dieses Beispiel Schule macht, dann kann in Zukunft jeder Bengalo bei einem Freundschaftsspiel oder jede Rangelei während einer Zugfahrt zwischen Fußballfans zum vollen Strafmaß führen.
Ultrà Sankt Pauli steht damit, nach dem Frühling der Stadionverbote, nicht nur ohne den Euch allen bekannten Vorsänger da, sondern auch aus unterschiedlichen Gründen ohne diverse aktive und langjährige Mitglieder. Schon jetzt zeichnet sich aber ab, dass sich weder USP noch die braun- weiße Fangemeinde von diesen Rückschlägen unterkriegen lässt. Wir werden weiterhin auf unterschiedlichen Wegen gegen diese ungerechtfertigten Stadionverbote ankämpfen und unsere Wut wird in den kommenden Wochen nicht in Ohnmacht, sondern Enthusiasmus und Kampfgeist münden.
Es gab schon ganz andere Phasen, in denen die Polizei versucht hat uns zu treffen.
Und es gab schon andere Phasen, in denen der DFB sich im Kontroll- und Repressionswahn fast überschlug.
Aber wir werden uns auch diesmal nicht einschüchtern und unsere Freunde nicht alleine lassen!
Wir wollten und werden kein normales Programm abspielen, und so wird es auch weiterhin keine Aux Armes geben, bevor nicht die Situation thematisiert wurde, um jeder und jedem im Stadion deutlich zu machen, das hier etwas falsch läuft.
Für jeden sichtbar wird über unserem Transparent diffidati con noi(Verbannte mit uns) stehen und auch einer der inhaltlichen Schwerpunkte von Ultrà Sankt Pauli wird in dieser Saison leider erneut die Antirepressionsarbeit sein. Weil wir müssen!
Bis diese Stadionverbote zurückgenommen und unsere Freunde wieder unter uns sind und sie alles für Sankt Pauli geben können!
Die Verbannten mit uns!
Keinen Schritt zurück!
Ultrà Sankt Pauli im August 2012
Aus diesem Grund gibt es ab sofort nach jedem Heimspiel den altbekannten Diffidati-Marsch. Wir sammeln uns ca. 40 Minuten nach jedem Heimspiel am Wappen auf dem Südkurvenvorplatz um dann gemeinsam mit unseren Verbannten durch das Viertel zum Fanladen zu gehen!