Archiv des Veranstaltungen- Bereichs

20. August 2018 21:47

Aus der Fanszene für die Fanszene

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Infos, Veranstaltungen

28. April 2018 19:25

Jenseits der Klischees: Die Fußballszene in Polen als Akteur der polnischen Geschichtspolitik

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

— Donnerstag, 3. Mai, 19 Uhr, Fanräume —

Jenseits der oft wiederholten Klischees über eine gewalttätige und politisch stark rechts orientierte Szene kann ein Blick auf die polnische Fußballszene weit mehr bieten.
Als Akteure in einer „sozialen Bewegung von rechts“ hatten und haben Fangruppen in den Kurven und auf der Straße maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung und Festigung der aktuellen polnischen Geschichtspolitik. Der Vortrag erläutert die Hintergründe des „Unabhängigkeitsmarsches“ (Marsz Niepodległości) am 11. November in Warschau und zeigt anhand ausgewählter Beispiele wie zentral Geschichtspolitik im Kontext des Fußballs in Polen verhandelt wird.

Andreas Kahrs lebt und arbeitet als Historiker und Bildungsreferent in Berlin.

17. April 2018 22:53

10 Jahre Südkurve Sankt Pauli!

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Infos, Merch, Südkurve, Veranstaltungen

Moin Südkurve,

in der Saison 2007/08 war es endlich so weit, die Stehplätze der Südkurve wurden beim Heimspiel gegen Augsburg zum ersten Mal nach dem Umbau wieder geöffnet. Viele Einzelpersonen, Fanclubs und Gruppen aus den unterschiedlichsten Stadionbereichen folgten dem Aufruf, eine neue Fankurve am Millerntor zu gestalten – die Kurve der Ultras.

Nachdem die Kurve mit Massen von Konfetti und Fahnen eingeweiht wurde, folgten unzählige Aktionen rund um die Südkurve. So zierten Blockfahnen und Fahnenmeere in den unterschiedlichsten Mustern die Kurve. Tausende Zettel, Kassenrollen und Doppelhalter verwandelten abermals die Stehplätze in die kreativsten Kurvenbilder. Die grauen Stufen und die Wände wurden in die schönsten Farben getaucht, die Kurve wurde nach den eigenen Vorstellungen gestaltet. Neben den Choreographien trug die Südkurve auch immer ihre Meinung dem politischen Diskurs bei und verhielt sich gegen unverhältnismäßige Strafen. So konnten wir in den 10 Jahren der Südkurvengeschichte einige Siege, sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Kurve, für uns entscheiden und auch wenn wir einige Partien verloren haben, stand die Kurve dies gemeinsam durch. Natürlich war nicht jede Aktion frei von Kritik und bei einer so heterogenen Zusammensetzung, ist es schier unmöglich den Geschmack aller zu treffen, doch genau dies haben wir in der Gesamtheit seit 10 Jahren geschafft. Wir haben es geschafft, eine Fankurve am Millerntor zu etablieren, die den FC St. Pauli und seine Werte würdig vertritt und darauf können wir alle stolz sein.

Genau dies wollen wir beim Heimspiel gegen die Spielvereinigung aus Fürth mit euch allen feiern. Im Stadion gibt es neben einer optischen Aktion auch ein Gimmick, welches zum einen als Andenken und zum anderen als Symbol der Gemeinschaft in der Südkurve dient. Daher packt euch für den Spieltag 10 Euro mehr ein und haltet nach Ständen in der Südkurve Ausschau.
Doch dies sollen an dem Tag nicht die einzigen Feierlichkeiten sein. Nach dem Spiel geht es in den Fanräumen ab 20 Uhr weiter. Alle Südkurvenmitglieder haben bei der Party freien Eintritt. Daher denkt bitte daran, an diesem Spieltag euren aktuellen Südkurven-Ausweis mitzubringen, damit wir eure Mitgliedschaft nachvollziehen können. Für alle anderen ist der Eintritt gegen 5 Euro möglich. Bei guter Musik und leckerem Grillgut wollen wir auf die letzten 10 Jahre anstoßen und nach vorne schauen.

Zwar geht das erste Kapitel der Südkurvengeschichte langsam zu Ende, aber viele weitere Kapitel warten nur darauf, gestaltet und geschrieben zu werden. Viele Träume und Ansprüche wollen in die Tat umgesetzt werden, um unsere Kurve weiter voran zu treiben. Es darf nicht der Anspruch sein, sich auf dem Geschafften und den Lorbeeren der letzten Jahre auszuruhen, sondern viel mehr müssen immer höhere Ziele gesteckt werden. Wir freuen uns alle sehr darauf und sind gespannt, wie wir alle gemeinsam die nächsten Kapitel schreiben.

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht!

Südkurve Sankt Pauli – Die Kurve der Ultras

28. März 2018 22:17

Zwischen „deutschem Mob“ und Einzelpersonen – DIE deutsche Nationalmannschaft, aktive Fans und extreme Rechte

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

„Borsti“, „Air Bäron“ oder „Halle/S.“ – es sind Zaunfahnen wie diese, die dem aufmerksamen Beobachter bei Spielen der Nationalmannschaft in nah und fern auffallen. Sie symbolisieren, dass scheinbar eher Einzelpersonen und Kleingruppen der Nationalmannschaft hinterherreisen, große Gruppen etwa aus der Ultrabewegung sich eher zurückhalten – anders als im Ausland. Doch stimmt diese Annahme? Und welche Rolle spielten und spielen Auftritte der DFB-Elf für die extreme Rechte und Hooligans?

Peter Römer ist Politikwissenschaftler und Historiker.

Donnerstag, 5. April – 19 Uhr – Fanräume

18. März 2018 11:47

Antira-Spendentag am 01.04.

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

Der Fanladen St. Pauli und die Antira Orga-Gruppe bitten um eure Hilfe:

Zugunsten des 10. Antirassistischen Einladungsturniers, das vom 25.5 bis 27.5.2018 im Millerntor-Stadion stattfindet, wird beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen am 01.04. an allen Eingängen um eine Spende gebeten. Zusätzlich könnt ihr auch eure Pfandbecher bei den üblichen Stellen spenden.

Wie bei den letzten beiden Auflagen in HH findet das Turnier im Millerntor-Stadion statt, dieses Mal in der Nordkurve.  Eingeladen sind ca. 40 Teams aus 15 verschiedenen europäischen Ländern – von Leeds bis Minsk, von Kopenhagen bis Marseille sowie aus Israel und den USA.

Rund um den sportlichen Teil des Turniers findet wie immer ein interessantes Rahmenprogramm statt. So wird es Workshops, Filme, Diskussionen und Vorträge unter anderem zur griechischen Neonazi-Bewegung „Golden Dawn“ und zu den Identitären geben. Und gefeiert wird auch noch.

Über die Jahre hat sich aus diesem Turnier heraus ein internationales Netzwerk mit dem Namen „Alerta!“ gegründet, das regelmäßige Vernetzungstreffen an den jeweiligen Standorten sowie gemeinsame Aktionen zum Thema Anti-Diskriminierung durchführt.

Damit das Ganze wieder ein voller Erfolg wird, sind wir auf eure Spenden angewiesen.

Die Antira Orga-Gruppe und der Fanladen St. Pauli sagen vorab schon mal Danke!

Kein Fußball den Faschisten!

14. März 2018 22:45

Gustav Schneeclaus-Gedenken in Buxtehude

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirazzista, Infos, Veranstaltungen

Es ist der 8. März 1992. Gustav Schneeclaus wird von den beiden Neonazis Stefan Silar und Stephan Kronbügel schwer zusammengeschlagen. Einige Tage später, in der Nacht vom 21. März auf den 22. März erliegt Schneeclaus den schweren Verletzungen. Die beiden Täter wurden wegen Totschlags zu sechs beziehungsweise achteinhalb Jahren Haft verurteilt.

Bei dem „Totschlag“ handelte es sich aber keinesfalls um einen unglücklichen Einzelfall. Vielmehr reiht er sich ein in eine große Anzahl rassistisch und neonazistisch motivierter Anschläge und Morde im gesamten Bundesgebiet.

Silar zählt zu den Köpfen der extrem rechten und gewalttätigen Szene in Tostedt, hat den rechten Szeneladen „Streetwear Tostedt“ betrieben, war bzw. ist Teil von „Combat 18“, „Blood and Honour“ und dem „Saalschutz Nordmark“. Zudem ist er nach wie vor gut mit (nord-) deutschen Kameradschaften vernetzt.

Kronbügel wird nachgesagt, er habe nichts mehr mit der Szene zu tun. Allerdings bleibt offen, ob sein Mitte Dezember detonierter Sprengkörper am S-Bahnhof Veddel nicht doch rassistisch und fremdenfeindlich motiviert war.

Das Gedenken an Gustav Schneeclaus findet am 22. März um 18 Uhr am ZOB Buxtehude statt. Nach der Kundgebung folgt dann die Buchvorstellung des aktuellen „Jahrbuchs Rechter Gewalt“ im Buxtehuder Kulturforum.

https://tinyurl.com/schneeclausgedenken

 

Filmvortrag Sea-Watch – zivile Seenotrettung im Mittelmeer

Wer es nicht nach Buxtehude schafft ist herzlich zum Filmvortrag von Sea-Watch eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Refugees Welcome berichtet Michael Schwickart (Sea-Watch e.V.) wie sich das Projekt seit 2015 zu einer, von 300 Aktivist*innen getragenen NGO entwickelt hat, wie mehrere, durch Spenden finanzierte Missionen gefahren wurden, unzählige Menschenleben gerettet wurden und trotzdem diese wichtige humanitäre Hilfe immer wieder diffamiert und kriminalisiert wird.

Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr in den Fanräumen – der Eintritt ist gratis, Spenden werden aber trotzdem gerne entgegengenommen.

https://tinyurl.com/seawatchvortrag

26. Februar 2018 21:55

Heraus zum Diffidati-Marsch nach dem Braunschweig Spiel!

Geschrieben von Ultrà Sankt Pauli in Antirepressiva, Infos, Veranstaltungen

Hallo Sankt Pauli-Fans,

im Sommer dieses Jahres wurde unsere Stadt und unser Viertel von einer Veranstaltung heimgesucht, deren Konsequenzen noch immer zu spüren sind. Mit dem G20-Gipfel, seiner rabiaten und rücksichtslosen Durchsetzung und der einhergehenden Kriminalisierung von Protesten, wurde uns einmal mehr die politische Grundausrichtung dieser Stadt offenbart, die uns spätestens seit dem Senat Beust-Schill verfolgt. Sankt Pauli ist seit 30 Jahren weit mehr als der Erfolg einer Fußballmannschaft – seit 1989 war es stets dieses „Andere“ und sich einmischende Elemente, die uns zu dem Verein gemacht haben, der wir sind. Wir wollen daher die Öffentlichkeit des Millerntorstadions nutzen und zum Einlauf ein deutliches Zeichen gegen die Verschleierung von sozialen Problemen, die repressiven Reaktionen auf Proteste und die Unantastbarkeit des leitenden Personals setzen!

Fünfzehn Jahre sind vergangen, seitdem der Senat den Bauwagenplatz Bambule hat räumen lassen – das wurde zu einem Symbolbild, wie in dieser Stadt mit Dingen umgegangen wird, die nicht in das Konzept der sauberen und normierten Stadt passen. Aufgrund verschiedener Verfehlungen wurde der damals zuständige Innensenator Schill nicht einmal ein Jahr später aus dem Amt geworfen, doch seine Spuren hat hinterlassen und sie sind bis heute zu sehen. Viele Führungspositionen innerhalb der Innenbehörde und der Polizei sind immer noch mit Personen besetzt, die er eingesetzt und protegiert hat. Wenn man sich die Eskapaden dieser Person ansieht, müsste es für die bürgerliche Gesellschaft und ihr moralisches Wertesystem in der Stadt ein Skandal sein, dass die Urteilskraft dieser Person weiterhin Bestand hat. Doch das Gegenteil ist eingetreten.

Unser noch aktueller Bürgermeister ist dafür das beste Beispiel. Als sozialdemokratische Antwort auf Herrn Schill gedacht, prägte Herr Scholz die Stadt mit einer eigenen Auffassung von menschennaher Politik: Brechmitteleinsätze gegen vermeintliche Dealer, Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Bewerbung für die olympischen Sommerspiele und eine Fortsetzung der Hamburger „law and order“ Linie. Er ist wie seine Partei von der ewigen Angst getrieben, innenpolitisch beim Thema „Innere Sicherheit“ für zu schwach gehalten zu werden. Wenn dabei dann Dinge wie Gerechtigkeit und Freiheit über Bord gehen, sei’s drum.

Die politische Ausrichtung der Stadt bleibt somit unverändert. Repressionen statt Dialog, Vorverurteilungen statt neutralem Blick, eine Staatsgewalt, deren Instrument ausschließlich die Gewalt ist und eine sozialpolitische Agenda, die auf Verdrängung und Auspressung basiert. Es ist dabei unerheblich wer am politischen Ruder sitzt. Die Politik bleibt dieselbe: Dringende Probleme werden nicht angegangen, der Innenblick wird gescheut und teure Prestigeprojekte werden vorangetrieben.

Auswirkungen dieser Politik sind heute überall zu spüren. Wohnungslose werden aus der Innenstadt vertrieben, Geflüchtetenunterkünfte angegriffen oder mit Hilfe abstruser Klagen verhindert, Anlaufpunkte für Süchtige geschlossen, Wohnungen sind nicht mehr ansatzweise zu bezahlen und auf Argumente, Kritik und Protest wird mit Gefahrengebieten und dem Schlagstock geantwortet.

Diese systematische Gewalt der Polizei kennen wir als Sankt Pauli Fans zu genüge. Weder hat die Polizei eine sozialpädagogische Einrichtung geachtet, als sie den Fanladen stürmen wollten, noch haben sie jemals zu einer neutralen Aufarbeitung beigetragen. Auch der schlimme Überfall auf das Jolly Roger ist in keiner Weise aufgearbeitet. Die Polizei an sich ist zu einem politischen Akteur geworden, der seine Interessen durchsetzen will und dabei den Respekt vor anderen Personen schon längst verloren hat. Sowohl die legitimen Proteste, wie auch ganz konkret die Demonstrationen vieler, vieler Menschen, wurden von der Polizei entgegen ihres gesellschaftlichen Auftrags auf verschiedenen Ebenen angegriffen und eskaliert. Durch den Einsatz von SKBs, verdeckten Ermittlern oder auch direkt als Provokateure werden viele Konflikte überhaupt erst geschürt und losgetreten, wobei die Rechnung immer andere zahlen müssen. Ein schockierendes und absurdes Schauspiel, welches sich im Anschluss an den G20 wiederholt und bisher nicht hinreichend hinterfragt wurde. Die Polizeibehörden haben den Rechtsstaat und die Politik am Nasenring durch die Manege geführt und versuchen im Nachgang mit den absurdesten Mitteln, die Deutungshoheit nicht zu verlieren.

Uns einen solchen Gipfel vor die Haustür zu setzen, war eine Provokation. Die Folgen dieser Provokation haben wir alle gesehen: Eine Stadt in einer selbstgemachten Hysterie. Verwaiste Straßen und ein niedergelegtes öffentliches Leben, nur um Despoten und Diktatoren hofieren zu können, welche gleichzeitig die Neuordnung der Welt verhandeln. Dass eine solche Veranstaltung Proteste mit sich zieht, ist logisch. Dass diese Proteste auch das System an sich in Frage stellen, ist die Konsequenz. Doch wer sind dabei die Schuldigen?

Viele Personen sitzen wegen des G20-Gipfels heute noch im Knast oder sind von völlig unangemessener Verfolgung betroffen. Die Tatvorwürfe sind abstrus und die Beweiskette alles andere als lückenlos, die angewandten Mittel sprengen jede denkbare Grenze der Verhältnismäßigkeit. Eine von der Politik beeinflusste Justiz, in der sich profilierungssüchtige Staatsanwälte und Richter all zu leicht finden lassen, entscheiden über die Schuld an „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“, während im Senat, in der Innenbehörde und der Polizeibehörde weiterhin dieselben Personen das Ruder in der Hand haben, die alle Kritik zu Gunsten ihrer großen Show mit den Verantwortlichen für so viel Elend in der Welt negiert haben und die nun, wo doch ein bisschen was vom Gipfel und der Kritik daran mitzubekommen war, politisch und moralisch mit dem Rücken zur Wand stehen.

Wir aber werden dieses Signal von „Weiter so“ und „Es war alles in Ordnung“ nicht akzeptieren. Wir fordern eine Veränderung in der Politik dieser Stadt. Die Verantwortlichen für die mediale Inszenierung des G20-Gipfels müssen von Ihren Posten gejagt werden und die politische Ausrichtung unserer Stadt muss wieder den Menschen dieser Stadt gerecht werden! Wir und unser Verein haben als Fans, Mitglieder, Anwohner und Bürger beim G20-Gipfel eine Rolle gespielt und wir werden sie weiter spielen.

Schließt euch uns an! Tragt eure Forderungen am 10.03 mit ins Stadion und damit raus auf die Straße!

Heraus zum Diffidati-Marsch nach dem Braunschweig Spiel!

Heraus zur Antirepressionsdemo am 17.03.2018 !

Kennzeichnungspflicht für Polizisten und Entlarvung der Polizeibehörden als Akteur mit einem klaren Interesse an der von ihnen gewollten Eskalation!

Grote und Scholz zur Rechenschaft ziehen!

Freiheit für die G20-Gefangenen!